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Der Bubentraum

Karte 1. Plan Als Kind hatte ich eine Unmenge an Ideen, was ich alles in meiner Zukunft machen könnte. Vieles hat sich später durch die Realität wieder verflüchtigt, einiges ist aber sitzen geblieben. So zum Beispiel die Idee, über alle Schweizer Pässe zu fahren.

Die Überquerung zu Fuss hatte ich schon von vornherein ausgeschlossen, da dies kaum ein Ende haben würde: Bleib realistisch!

Das Ganze mit dem Motorrad oder gar Auto anzugehen, war als Kind durchaus denkbar, aber zu langweilig!

Das Velo zu nehmen, war durchaus verlockend, allerdings war ich schon als Kind ziemlich faul: Sport ist Mord. Zu meiner Verteidigung muss ich erwähnen, dass meine Körperlänge mir nie erlaubt hätte, bei den besten Sportlern zu sein. Ich war (als Zweitkleinster in der Klasse) immer bei den Letzten, belohnt wurden aber nur die Ersten.

Das Mittel zur Wahl wurde deshalb das Töffli.

Die Pläne sind als Jugendlicher - anfangs der 70er-Jahre - soweit gediehen, dass ich mir eine Gratis-Schweizerkarte in der Grösse eines Viertelquadratmeters (Massstab 1:600'000) besorgte und darauf alle Pässe mit schwarzem Filzstift als Kreis einzeichnete.

Karte 2. Plan Das Projekt war dann etwas eingeschlafen. Nachdem ich aus dem Elternhaus ausgezogen war, aber noch vor der Gründung einer Familie hatte ich genügend Zeit, die Pläne wieder hervorzuholen: Ich kaufte mir - das war wohl gegen Ende der 80er-Jahre - die Generalkarte der Schweiz im Massstab 1:300'000 vom Bundesamt für Landestopografie. Bei dieser Karte handelt es sich um eine Verkleinerung der 1:200'000-Landeskarte auf einem Blatt! Wohl eine der detailreichsten Karten, in der nicht nur Dörfer und Weiler eingezeichnet und angeschrieben sind, sondern auch jede Menge Pässe: nicht nur Strassen-, sondern auch Fusspässe. Ich legte ein Pergamentpapier auf die Karte und markierte - zuerst mit Blei-, dann mit Filzstift - alle Pässe. Danach versuchte ich, diese mit den vorhandenen Strassen so miteinander zu verbinden, dass möglichst keine Wege doppelt genutzt wurden. Das Ziel war, möglichst wenige Pässe zweimal zu überqueren: Ein topologisches Problem, das leider mit den vorhandenen Strassen und Fahrverboten nicht vollständig, aber doch annähernd gelöst werden konnte!

Die Familie mit Frau und Kindern liess dann das Projekt wieder einschlummern...

Die Konkretisierung

Vor nicht allzu langer Zeit - nach zwei, drei Dutzend Jahren - erzählte ich meiner Frau von meinem Bubentraum. Sie reagierte nicht, wie ich erwartet hatte, sondern sagte spontan: "Da komme ich mit!" Damit erwachte der Plan erneut.

Werkzeuge

Die Routenplanung wurde zu einer ziemlich aufwendigen Angelegenheit: Zuerst mussten Software-Werkzeuge gefunden werden, mit denen die Planung möglichst präzise vorgenommen werden konnte, da mir Papier und Bleistift nicht mehr genügend präzise erschienen. Bekannt waren mir z. B. Kurviger.de (ich fahre ja auch Motorrad) oder komoot (brauche ich ab und zu zum Velofahren).

Von vornherein als untauglich musste ich Google-Maps einstufen. Was da geboten wird, ist für die Reiseplanung einfach Schwachsinn: Dass es - wie bei den andern Tools - keine Einstellung für Töffli gibt, kann ich verstehen. Dass aber knallhart mit der Fahrradeinstellung querbeet durch Fahrverbote gefahren wird, ist wirklich untauglich. Das Schlimmste aber ist, dass die Schweizer Alpenpässe zeitweise (und zwar nicht einmal zeitlich übereinstimmend mit einer effektiven Sperrung) einfach als "nicht befahrbar" betrachtet werden! Das heisst, eine Planung im Winter für eine Tour im Sommer ist unmöglich! Dieser Mangel wird schon seit JAHRZEHNTEN in Foren diskutiert und es wurden schon hunderte Male Abhilfemassnahmen gefordert: Google aber hat kein Gehör... (uf tüütsch: taub, aber kassiere und grooss schnure.)

Auserkoren als beste Werkzeuge habe ich schlussendlich:

Beides sind geniale OpenSource-Tools. Der RouteConverter läuft als Java-Programm problemlos auch auf Linux. Der GPXViewer ist eine Javascript-Sammlung und greift auf die Leaflet-API zu. Die von mir bereitgestellten Daten werden auf OSM-Karten angezeigt.

Resultat

Total fand ich 125 Pässe, die in der Schweiz oder zumindest auf der Grenze zum Ausland liegen und mit dem Töffli befahrbar sind. Einige sind zwar teil-/zeitweise für den motorisierten Verkehr verboten, aber grundsätzlich gut befahrbar. Dazu mehr unter Fahreinschränkungen.

Durch die Routenführung waren ursprünglich im Ausland noch folgende acht Pässe eingeplant:

Erst nach der abgeschlossenen Planung der Etappen erfuhr ich, dass es in Italien nicht erlaubt ist, an einem motorifizierten Zweiradfahrzeug einen Anhänger mitzuführen (mit Ausnahme von E-Bikes)! Deshalb musste die Etappierung komplett neu gemacht werden. Bis auf die beiden Pässe Norbertshöhe und Col du Grand Taillet fielen alle ausländischen Pässe den Italienern zum Opfer. Soviel zum "Kantönligeist der EU"!

Aus diesen Ideen entstanden...


Download

Ohne sich vorher Gedanken zu machen, funktioniert ein solches Vorhaben nicht. Da wir nicht an einen bestimmten Termin gebunden sind, ist keine zeitliche Planung notwendig. Hingegen ist die Materialbereitstellung von wesentlicher Bedeutung.

Es gibt Streckenabschnitte, bei denen nicht klar ist, ob sie überhaupt befahren werden können oder dürfen.
Download

B-Turtle
Hinterher-Boxanhänger Preisliste (PDF)
2 Töffli Pony-GTX Pony-Cross Zubehör
Prospekt (PDF) Werkstatt-Handbuch

Um das Risiko von Betriebsunterbrüchen zu minimieren, werden wir uns zwei neue Mofas besorgen. Die Auswahl ist nicht sehr gross: Pony GTX oder Pony Cross - welches, ist noch nicht festgelegt, aber das eine in blau und das andere in rot. Wir werden uns auch den Luxus "Elektrostart-Paket" (E-Start, Blinker, Bremslicht, Horn) leisten. Damit haben wir auch eine eingebaute Batterie, die wir für unser Smartphone verwenden können.

Betriebsmittel

Die Benzinmischung muss unterwegs selber aufbereitet werden, da praktisch keine Zapfsäulen mehr existieren. Direkt im Tank mischen ist schlecht.

Regelmässiger Fahrzeugunterhalt

Alle 300km

Alle 1300km

Alle 4000km

Alle 8000km

Motorrevision

Nach Bedarf

Durchführung

Hier präsentieren wir die durchgeführten Etappen der Reise fortlaufend...

Hilfsmittel

GPX-Dateien für die Routenplanung

Im Abschnitt Routenplanung werden alle geplanten Abschnitte auf einer Karte angezeigt. Verwendet wird dazu der GPXViewer© von J. Berkemeier in der Version 6.16.

Für jeden Streckenabschnitt wurde je eine GPX-Datei manuell aus einer Vorlage erstellt und mit dem RouteConverter© (V. 2.30) bearbeitet:

Danach wurden eventuell die Symbole in den Wegpunkten manuell (mit dem Texteditor) kontrolliert oder ergänzt.

Diese GPX-Dateien für die Routenplanung sind folgendermassen aufgebaut:

Aufgezeichnete GPX-Dateien

Für die Aufzeichnung der Positionsdaten während der Reise wird ein GPS-Logger Columbus P-1 verwendet. Die Dateien liegen im GPS-Logger in Verzeichnissen der Form

    yyyy-mm
(yyyy = Jahr, mm = Monat), darin haben die .csv-Dateien die Bezeichnung
    ddhhMMss.CSV
(dd = Tag, hh = Stunde, MM = Minute, ss = Sekunde).

Die aufgezeichneten .csv-Dateien werden von der SD-Karte kopiert und direkt per FTP in ein Verzeichnis upload.csv auf den Server kopiert. In gleicher Weise werden die unterwegs geschossenen Fotos (.jpg) und Videos (.mp4) per FTP in das Verzeichnis upload.img geladen. Auf dem Server wird per Cronjob aus den Videos das erste Frame als .jpg-Datei abgelegt und mit eventuell vorhandenen GEO-Daten versehen.

Mit einem Skript admin.php können die hochgeladenen Bild-Dateien bearbeitet und für die Öffentlichkeit aufgearbeitet werden:


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